Gemäss einer Studie des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) zur Qualität der Berichterstattung über Muslime in der Schweiz, die von der Eidgenösssischen Kommission gegen Rassismus (EKR) in Auftrag gegeben worden und am 3. September 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, nimmt der Anteil der Beiträge, deren Tonalität Distanz gegenüber muslimischen Akteuren in der Schweiz erzeugt, zwischen 2009 und 2017 relativ kontinuierlich wächst. Dazu wurden 18 Printmedientitel anhand einer repräsentativen Stichprobe eingehend untersucht.
Gemäss dem fög lässt sich dies teilweise mit einer Verschiebung der Aufmerksamkeit auf Themen wie «Radikalisierung», «Terror» und «gefährdete Integration» erklären. Dazu kommen aber deutliche Unterschiede, die auf unterschiedliche redaktionelle Strategien zurückzuführen sind und Handlungsspielräume im Umgang mit dem Thema aufzeigen. So berichten beispielsweise «Die Weltwoche», «SonntagsBlick» und «Blick» deutlich negativer über Muslime als z.B. die «NZZ» und «Le Temps».
Eine weiitere Erkenntnis ist, das in der Berichterstattung über Muslime in der Schweiz die Betroffenen, d.h. muslimische Akteure, überwiegend Berichterstattungsobjekte sind. In 55% der Beiträge wird über sie geschrieben, ohne dass sie selbst zu Wort kommen, in weiteren 25% kommen sie nur am Rande des Beitrags zu Wort. Dort wo Muslime zu Wort kommen, geschieht dies häufig in einem polarisierenden Setting.
Lesen Sie hier eine Kurzzusammenfassung der Studie.
Hier kann die vollständige Studie heruntergeladen werden.