Wie die NZZ am Sonntag vom 22. April 2007 berichtete, ging es bei dem Treffen am 21. April 2007 um eine Vertiefung des Dialogs mit den über 15 Moscheevereinen, wobei nicht nur Freundlichkeiten ausgetauscht wurden. «Wir wollen Probleme auf den Tisch legen und nicht darum herumschwatzen», sagte Lilo Roost Vischer vom Basler Integrationsbüro.
Der Baselbieter Bildungsdirektor Urs Wüthrich betonte die Chancengleichheit aller Kinder. Schwimm-, Sport- und Zeichenunterricht sowie Klassenlager seien Pflicht für alle. Er forderte die Imame auf, ihre «wichtige Aufklärungs- und Vermittlerrolle» wahrzunehmen. Er lobte die Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft, die sich in der Diskussion über Weihnachtsfeiern in den Schulen für deren Durchführung eingesetzt hatten.
Für den Basler Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass ist das Erlernen der deutschen Sprache Voraussetzung für eine erfolgreiche gesellschaftliche, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Integration. Er ermunterte deshalb die Imame, Predigten in deutscher Sprache zu halten. Als religiöse Lehrer sollten sie nicht nur «sprachliche und kulturelle Vermittler» sein, sondern auch Brücken schlagen. Die Muslime seien für Basel eine Bereicherung, so Gass.
Die Vertreter der Vereine kritisierten, dass in Basel die Moscheen in Hinterhöfen versteckt sind. Sie verlangten «im öffentlichen Raum» ein Grundstück für eine «repräsentative Zentralmoschee». Auch müsse in den Schulen ein islamischer Religionsunterricht in Deutsch angeboten werden. Zudem wollten sie als Religionsgemeinschaft anerkannt werden.
Der Basler Integrationsdelegierte Thomas Kessler sagte, in Basel hätten alle Religionen ihren Platz gefunden. Es seien diskussionslos Grabfelder für Muslime geschaffen und Konflikte mit Wanderpredigern beseitigt worden. «Wir sind dann intolerant, wenn jemand versucht, sich über unsere Verfassung zu stellen.» Eine Moschee sei kein Problem, sofern die Muslime ein Grundstück kaufen und Geld für den Bau beschaffen können. «Die Baubewilligung bekommt ihr, dafür sorgen wir», versprach er den rund 70 anwesenden Musliminnen und Muslimen.
Ende Mai soll erstmals der Basler runde Tisch der Religionen tagen. Mit dieser Institution soll der interreligiöse Dialog vertieft werden.
Quelle: NZZ am Sonntag