Das Grenchner Tagblatt hat darüber in seiner Ausgabe vom 26. Februar 2014 ausführlich berichtet:

 

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Jahrelang beherrschte das Thema die Schlagzeilen, nicht nur im Oberaargau, sondern national und zeitweise sogar international: das geplante Minarett an der Bützbergstrasse in Langenthal. Seit April 2012 steht ein Minarett dort jedoch nicht mehr zur Diskussion. Der jahrelange Rechtsstreit um das islamische Symbol war Mitauslöser der Minarettinitiative und sorgte letztlich dafür, dass die Islamische Glaubensgemeinschaft Langenthal (IGGL) ihre Pläne zum Bau eines sechs Meter hohen Minaretts aufgab. Vor kurzem wurde auf dem Dach ihrer Moschee an der Bützbergstrasse aber doch noch ein Aufbau installiert: eine Dachkuppel aus Plexiglas. 

Die Dachkuppel ist zulässig

Im Gegensatz zum Minarett wurde der IGGL bewilligt, eine 2,6 Meter hohe Dachkuppel zu erstellen. Während diese Kuppel als Oberlicht einen praktischen Nutzen aufweise, sei das Minarett als reiner Symbolbau keine zulässige Dachaufbaute, entschied das Verwaltungsgericht des Kantons Bern vor knapp zwei Jahren. Weil der muslimische Verein kurz darauf verzichtet hatte, dieses Urteil des Berner Gerichts an das Bundesgericht weiterzuziehen, war das Thema Minarett endgültig vom Tisch. Die Dachkuppel ist nun aber vor wenigen Tagen realisiert worden.

Mutalip Karaademi, früher Präsident und jetzt Vorstandsmitglied des Vereins IGGL, freut sich über die Montage der seit langem geplanten Kuppel. Er bezeichnet diese ebenfalls nicht als religiöses Symbol, sondern als Oberlicht. Dank des zusätzlichen Lichteinfalls sei es im Raum viel angenehmer und zudem könnten Energiekosten gespart werden, erklärt Karaademi.

Noch ist die Kuppel abgedeckt, sie wird in Zukunft aber deutlich zu erkennen sein. Auch sonst soll sich das Vereinslokal der Langenthaler Muslimenach deren Wille in nächster Zeit verändern. Die IGGL hat beim Langenthaler Stadtbauamt ein Baugesuch zur Sanierung der Liegenschaft eingereicht. Gemäss Gesuch plant der Verein eine «energetische Sanierung der Gebäudehülle». «Unser Vereinslokal war früher eine Fabrikhalle, die sehr einfach gebaut wurde und schlecht isoliert ist», sagt Karaademi und ergänzt: Trotz der neuen Gasheizung seien die Heizkosten hoch. Deshalb solle das Gebäude besser isoliert werden. Die Glaubensgemeinschaft Xhamia e Langenthalit, wie der Verein bei den Muslimenheisst, ist auch Besitzerin der Liegenschaft.

Weiter sind auch eine Fassadenveränderung sowie die Sanierung des Untergeschosses vorgesehen. Zudem muss die IGGL das Gebäude an die Anforderungen der Fachstelle für hindernisfreies Bauen anpassen. Dies, weil es sich beim Vereinslokal um einen öffentlich zugänglichen Ort handelt. Laut Gesetz müssen Neubauten oder Erneuerungen von öffentlich zugänglichen Anlagen behindertengerecht erstellt werden. Deshalb sind aussen ein Treppenlift und im Inneren zwei Sitzlifte vorgesehen. Der Gemeinschaft gehörten selbst drei Mitglieder an, die körperlich eingeschränkt seien, so Karaademi. Deshalb sei ihm dieser Aspekt sehr wichtig.

Schon vor einem Jahr saniert

Insgesamt rechnet der muslimische Verein mit Kosten von etwa 150000 Franken. Das Baugesuch liegt bis zum 24. März beim Stadtbauamt auf. Einsprachen können bis zum selben Datum eingereicht werden.

Das jetzige Sanierungsvorhaben ist nicht das erste seit dem definitiven Verzicht auf das Minarett. Vor etwas mehr als einem Jahr reichte die IGGL bereits ein Baugesuch ein. Damals ging es um den Einbau einer Gasheizung und von sanitären Anlagen im Vereinslokal. Einsprachen gab es gegen jenes Vorhaben keine. Allerdings wurde den Muslimenvorgeworfen, sie hätten ohne Bewilligung mit der Sanierung begonnen. Die Stadt hatte jedoch Kenntnis von den Arbeiten im Lokal und kontrollierte diese auch. Wegen Wasserschäden konnten beschädigte Bereiche ohne Bewilligung saniert werden.

 

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