Bei eisigen Temperaturen zogen die Kundgebungsteilnehmer, darunter viele Familien mit Kindern, vom Helvetiaplatz vor die israelische Botschaft im Berner Kirchenfeldquartier. Die Zugänge zur Botschaft waren von mehreren Dutzend Polizisten weiträumig abgeriegelt, was einen Teilnehmer zur Bemerkung veranlasste, dass nun auch Bern seine «Checkpoints» habe.
Auf Transparenten verurteilten die Demonstranten die israelischen Militärschläge. «Israel = Terrorist» oder «Endet Gaza als KZ?», war unter anderem auf den Transparenten zu lesen. Zahlreiche Personen schwenkten palästinensische Fahnen. In lauten Sprechchören forderten die Demonstranten ein freies Palästina.
Unter den Kundgebungsteilnehmern waren auch die beiden Grünen Nationalräte Geri Müller (AG) und Daniel Vischer (ZH). Beide hielten vor der verriegelten Zufahrtsstrasse zur israelischen Botschaft eine Rede, in der sie alle beteiligten Parteien zur sofortigen Waffenruhe und Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen aufforderten. Auch die Schweizer Regierung wurde aufgefordert, Israel gegenüber entschlossener aufzutreten und die Zusammenarbeit auf allen Gebieten zu überdenken.
Aufgerufen zur Kundgebung hatte das «Netzwerk Schweiz für einen gerechten Frieden in Palästina/Israel». Darin haben sich Gruppierungen und Einzelpersonen zusammengeschlossen, die sich für die Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung einsetzen, so etwa die Gesellschaft Schweiz-Palästina oder der Verein der Palästinensischen Gemeinde in der Schweiz.
Eine Bildergalerie kann hier heruntergeladen werden. Die nächste Kundgebung ist für Samstag, 10. Januar 2009 wieder in Bern geplant. Weitere Infos werden demnächst u.a. auf islam.ch publiziert.
Verschiedene muslimische Organisationen in der Schweiz haben in der Zwischenzeit auch eine Pressemitteilung, in der die israelischen Angriffe aufs Schärfste verurteilt werden, veröffentlicht. Sie kann hier heruntergeladen werden.
Viele Musliminnen und Muslime in der Schweiz warten nun auf entsprechende Stellungnahmen von offizieller jüdischer Seite, z.B. von der Israelitischen Cultusgemeinde in Zürich. Leider hat sich von dieser Seite noch niemand dazu geäussert…
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