Der islamische Kalender ist ein Mondkalender, der ebenfalls aus 12 Monaten besteht. Der Monatsanfang wird jeweils aufgrund der Sichtung des Neumondes bestimmt. Dies ist auch der Grund, weshalb die unten angegebenen Daten in Wirklichkeit um +/- 1 Tag abweichen können. Für weitere Informationen konsultieren Sie bitte www.mondsichtung.de.

2020

1. Ramadan (Anfang des Fastenmonats)

24. April 2020

Fastenbrechenfest (Eid-ul-Fitr)

24 – 26 Mai 2020

Opferfest (Eid-ul-Adha)

31 – 02 Aug. 2020

Islamisches Neujahr (1442n.H.)

20. Aug. 2020

Ashura-Fest

29. Aug. 2020

2021

1. Ramadan (Anfang des Fastenmonats)

13. April 2021

Fastenbrechenfest (Eid-ul-Fitr)

13 – 15 Mai 2021

Opferfest (Eid-ul-Adha)

22 – 22. Juli 2021

Islamisches Neujahr (1443 n.H.)

11. Sept. 2021

Ashura-Fest

18 Aug. 2021

2022

1. Ramadan (Anfang des Fastenmonats)

2. April 2022

Fastenbrechenfest (Eid-ul-Fitr)

2 – 4 Mai 2022

Opferfest (Eid-ul-Adha)

09 – 11 Juli 2022

Islamisches Neujahr (1444 n.H.)

30. Juli 2022

Ashura

8. Aug. 2022

2023

1. Ramadan (Anfang des Fastenmonats)

23. März 2023

Fastenbrechenfest (Eid-ul-Fitr)

21 – 23 April 2023

Opferfest (Eid-ul-Adha)

28 – 30 Juni 2023

Islamisches Neujahr (1445 n.H.)

19. Juli 2023

Ashura

28. Juli 2023

2024

1. Ramadan (Anfang des Fastenmonats)

11. März 2024

Fastenbrechenfest (Eid-ul-Fitr)

10 – 12 April 2024

Opferfest (Eid-ul-Adha)

16 – 18 Juni 2024

Islamisches Neujahr (1446 n.H.)

07. Juli 2024

Ashura

16. Juli 2024

 

Weitere Erläuterungen zu den islamischen Festen und Anlässen

    • Das Fastenbrechenfest und das Opferfest sind die eigentlichen Feste im Islam. Sie sind für alle islamischen Rechtschulen und Völker verbindlich und richten sich nach dem islamischen Mondkalender.
    • Die Festlegung der Daten dieser Feste und ihre Umrechnung auf den Gregorianischen Kalender wird bei manchen Rechtsschulen nicht nur von der astronomischen Rechnung, sondern auch von der eigentlichen Sichtung des Neumondes abhängig gemacht. Dies führt dazu, dass die genaue Festlegung besonders beim Ramadanfest manchmal erst am Vorabend des Festes möglich ist. Geographische Gegebenheiten könne auch dazu führen, dass die Festlegung des Festes in den verschiedenen Islamischen Ländern um einen Tag variiert.
    • Die anderen o.g. festlichen Anlässe haben keinen einheitlich verbindlichen Charakter im theologischen Sinne, werden jedoch von manchen islamischen Rechtschulen und Völkern als Feste betrachtet.
    • Die Fastenzeit beginnt im Monat Ramadan täglich bei der Morgendämmerung und endet beim Sonnenuntergang. Während dieser Zeit ist Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr nicht erlaubt.
    • Die Fastenpflicht betrifft alle Muslime ab der Geschlechtsreife, diese wird für Mädchen durch die erste Monatsblutung und für Jungen durch den ersten Samenerguss festgelegt. Vor diesem Zeitpunkt ist das freiwillige Fasten erwünscht.
    • Alte, kranke und schwache Leute, sowie Reisende, Schwangere, Wöchnerinnen und menstruierende Frauen sind von der Fastenpflicht befreit.

Quelle: www.islam.de

Porträts von fünf Jugendlichen aus Tschetschenien

Buchrezension Grosny Zuerich und zurueck— von Hamit Duran, Turgi —

Fünf vom Krieg traumatisierte Jugendliche aus Tschetschenien erleben – gleichsam als Auszeit – die Schweiz. Elisabeth Gusdek Petersen zeichnet ihre Lebensgeschichte in fünf einfühlsamen Porträts auf.

Kheda Ibragimove, Letscha Bisultanov, Selita Murzaeva, Tamirlan Soltagireev und Zulikhan Asuskhanova, so heissen die fünf Jugendlichen die zwischen 2002 und 2005 in die Schweiz geholt werden, um sich einerseits von den Strapazen des zweiten Tschetschenien-Krieges zu erholen und andererseits eine Ausbildung in der Schweiz absolvieren zu können, Sprachen zu lernen und eine neue Perspektive aufzubauen. Die Initiative kam von der Autorin, die über Jahre die russische Kaukasusrepublik besucht hat und das Land dadurch ziemlich gut kennt.

In einfacher, zuweilen sogar sehr einfacher Sprache schildert Gusdek Petersen, ihres Zeichens Präsidentin des Forums für Zeitzeugen in Zürich, die Erlebnisse dieser jungen Menschen. Morde, Verfolgungen, Säuberungen, Flucht und Vertreibung haben sie in Tschetschenien schwer gezeichnet. In ihrer Heimat hatten die drei Frauen und zwei Männer schwerste körperliche und seelische Verletzungen erlitten, Angehörige verloren, Entwurzelung erfahren. Gusdek Petersen holte die Jugendlichen in die Schweiz und unterstützte sie bei der Auseinandersetzung mit der fremden Kultur. Nicht immer ein leichtes Unterfangen.

Da ist z.B. Kheda, deren Schule in Kirova im Jahre 1996 bei einem Bombardement vollständig zerstört wurde. Eine kleine Fabrik wurde kurze Zeit später in eine einfache Schule umgewandelt, welche Gusdek Petersen im Jahre 2002 zum ersten Mal besuchte und wo sie Kheda kennen lernte. Im Jahre 2005 holte sie Kheda dann in die Schweiz, um in Ramsen im Kanton Schaffhausen bei einer Gastfamilie zu leben. Vieles war ungewohnt: die pünktlich fahrenden Busse, die wenigen Menschen vor den Häusern, der lockere Umgang zwischen den Geschlechtern oder das komische und reichliche Essen. In Schaffhausen besuchte sie die Kantonsschule, um danach als Muslimin im katholischen Kloster Fahr eine Bäuerinnenschule zu absolvieren. Im Jahre 2007 kehrte sie dann wieder nach Tschetschenien zurück, da ihre Eltern sie drängten zu heiraten. Es sollte sich zeigen, dass die Ausbildung ihr hilfreich sein würde.

Oder Tamirlan, der auf einer Zugfahrt in Tschetschenien lernt, dass es auch russische Soldaten gibt, die gezwungen werden, in den Krieg zu ziehen, der für sie genauso ein Übel ist. Im Jahre 2003 kommt Tamirlan dann zusammen mit Selita in die Schweiz und wird bei Gasteltern auf dem Bötzberg im Kanton Aargau untergebracht. Mit dem Eintritt in die Alter Kantonsschule in Aarau brach eine harte Zeit für ihn an. Neben der Sprache und dem Schulstoff waren da so ungewohnte Dinge wie Fahrpläne, Verkehrsregeln, Pünktlichkeit oder die Tatsache, dass Schweizer keine unangemeldeten Besuche machen. Der Versuch, ein Studium als Bauingenieur an der Fachhochschule Winterthur zu absolvieren musste leider relativ bald wieder abgebrochen werden. Stattdessen konnte Tamirlan die Schweizerische Bauschule in Aarau beginnen, die er in der Zwischenzeit wohl abgeschlossen haben dürfte.

Schliesslich ist da noch Zulikhan, deren rechter Arm im Jahre 1999 bei einem Raketenangriff auf einen Markt in Grosny so schwer verletzt wurde, dass er amputiert werden musste. Die Autorin setzte sich dafür ein, dass die 20’000 Franken, die eine Armprothese kostet, beschafft werden konnten, so dass Zulikhan im Jahre 2005 über eine «neue Hand», wie sie es nannte, verfügen konnte. Nach dem Besuch der Alten Kantonsschule Aarau liess sie sich an der Fachhochschule in Aarau zur Lehrerin ausbilden, obwohl dieser Beruf in Tschetschenien nicht sehr angesehen ist und die meisten Lehrerinnen und Lehrer daher wahre Idealisten sein müssen. Seit November 2007 ist Zelikhan wieder zurück in Kirova und unterrichtet mit grossem Enthusiasmus Kinder  in der englischen Sprache. In einem Interview sagte sie einmal, dass die Schweiz zwar ein schönes Land sei, dass das Herz aber nie zur Ruhe käme und sich nicht durch die Schönheiten verführen liesse. Damit brachte sie auf ihre Art zum Ausdruck, dass sie ihre Heimat und ihre Familie sehr vermisste.

Das Buch gibt einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt dieser fünf tschetschenischen Jugendlichen. Es ist sehr interessant und bedrückend zugleich zu erfahren, was sie in ihrer Heimat beschäftigt und wie sie zum Teil sehr unterschiedlich auf die Herausforderungen des Krieges aber auch auf jene der Schweizer Gesellschaft, die für sie völlig fremd war, reagierten. Hinzu kommt, dass sie zu sehr vielen Vortragsveranstaltungen eingeladen wurden, um über ihr Leben zu berichten. Das ist nicht immer einfach.

Andererseits ist es auch aufschlussreich, dass die Autorin, die sich enorm für diese Jugendlichen einsetzt, immer wieder Mühe bekundet mit der Tatsache, dass es auch heute noch Jugendliche gibt, die nicht sofort dem Einfluss der westlichen Welt verfallen und versuchen, ihre eigenen Werte und Prinzipien aufrecht zu erhalten. In diesem Sinne ähneln diese Erfahrungen denen, die all jene machen, die hier mit einem anderen kulturellen oder religiösen Hintergrund  als Teil der Gesellschaft leben.

Über die Autorin

Elisabeth Gusdek Petersen ist Juristin und Präsidentin des Forums für Zeitzeugen in Zürich. Die Verfechterin der Menschenrechte engagiert sich seit vielen Jahren für die Opfer des Tschetschenienkrieges. Sie lebt in Zürich.

Bibliografie

Elisabeth Gusdek Petersen. Grosny–Zürich und zurück: Porträts von fünf Jugendlichen aus Tschetschenien, Orell Füssli Verlag, Zürich 2009, 192 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-280-06105-3, Fr. 39.90 / € 24.90

«Manchmal kommt es mir fast so vor, als hätte das Stück Stoff auf meinem Kopf X-Men-mäßige Qualitäten. Die Leute reagieren so, als wären irgendwelche bizarren Superkräfte in die Mikrofasern mit eingewoben. Kräfte, die muslimische Mädchen in UVOs verwandeln, in Unidentifizierbare Verschleierte Objekte. Die aus einer von uns eine von denen machen. Und so gern ich Superheldenkräfte hätte, ich will kein UVO sein.»

Buchrezension Und meine Welt steht Kopf— von Maria und Samira El-Ghoubashy, Feldkirch (A) —

Die Gymnasiastin Amal beschliesst, im neuen Schuljahr den Hijab zu tragen. Welche Herausforderungen von nun an auf sie zukommen, beschreibt die Autorin Randa Abdel-Fattah in ihrem Jugendroman «Und meine Welt steht Kopf».

Für «Die Barmherzigkeit» berichtet eine muslimische Mutter und ihrer 16-jährigen Tochter wie sie die gemeinsame Lektüre erlebt haben.

Maria, 50 Jahre

Für mich als Mutter und noch dazu Konvertitin war es eine besondere Situation, dieses Buch zu lesen. Meine eigenen Töchter geben mir zwar sehr viel Einblick, wie es ist, hier als Muslima aufzuwachsen und zu leben, doch auch die Autorin hat noch Fragen, Gedanken, Gefühle angesprochen, die, so finde ich, einem muslimischen Elternteil (vor allem jenen, die nicht hier aufgewachsen sind) helfen können, mehr Verständnis aufzubringen für diese nicht immer so einfache Jugendzeit.

Die Autorin hat es geschafft, auch Situationen und Familiengeschichten in das Buch hineinzubringen, die zum Teil wirklich verrückt sind, ich mir jedoch sehr gut vorstellen kann, dass es derartige Familien bzw. Muslime gibt. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Infos zum Islam selbst gewünscht, denn dieses Buch ist so flüssig geschrieben, dass auch Nichtmuslime (sorry, aber auch so einige Muslime!) einiges herausholen könnten, wenn man mehr Informationen zum Islam hineingepackt hätte.

Ich empfehle dieses Buch nicht nur muslimischen Jugendlichen, die sich wahrscheinlich teilweise darin wieder finden, sondern auch deren Eltern und auch Nichtmuslimen!

Ich würde mir aber noch sehr wünschen, dass ein Buch erscheint, in dem auch muslimische Jungs zur Sprache kommen, denn ich denke, dass es für diese auch nicht immer so einfach ist in dieser Gesellschaft.

Samira, 17 Jahre

Ich hatte – habe – zwar keine Probleme mit dem Kopftuchtragen, aber in vielem habe ich mich bei der Autorin wiedergefunden bzw. kann ihr sehr nachfühlen. Sie beschreibt ihre Situation und die Umgebung so gut, man ist ganz schnell in der Geschichte drin und man kann gar nicht aufhören, es fertig zu lesen.

Ich empfehle dieses Buch muslimischen Jugendlichen, Nichtmuslimen und natürlich den muslimischen Eltern!

Über die Autorin

Randa Abdel-Fattah ist palästinensisch-ägyptischer Abstammung und wuchs in Melbourne/Australien auf. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Sydney und arbeitet als Anwältin. „Und meine Welt steht Kopf“ ist ihr erster Roman und basiert zum Teil auf ihrer eigenen Lebenserfahrung. Mit diesem Buch möchte sie Jugendliche dazu einladen, die Welt eines muslimischen Teenagers kennen zu lernen, der in einem westlichen kulturellen Kontext aufwächst.

Details zum Buch

•    Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
•    Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (Februar 2007)
•    Sprache: Deutsch
•    ISBN-10: 3473352675
•    ISBN-13: 978-3473352678
•    Größe und/oder Gewicht: 21 x 15 x 3,2 cm
•    Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
•    Preis: 24.50 (Regulärer Buchhandel)