Am 11. Januar 1999 hatte der Kosovo-Albaner Gecaj den Lehrer seiner 14-jährigen Tochter in einem St. Galler Schulhaus mit mehreren Schüssen getötet. Danach setzte er sich in seine Heimat ab. Im Laufe der Untersuchungen stellte sich heraus, dass er sich an seiner eigenen Tochter vergangen hatte. Nun ist er an die Schweiz ausgeliefert worden.
Darüber wird in den hiesigen Medien allenthalben berichtet. Auch dass er seine Tat bis heute nicht bereut und sie als richtig erachtet. Dass er aber ein Katholik ist und somit als Christ diese abscheuliche Tat begangen hat, wird merhheitlich verschwiegen. Warum?
Eine Antwort liefert vielleicht ein Beitrag auf Telepolis unter dem Titel «Islamische “Ehrenmorde” und christliche “Familiendramen”», der am 3. September 2010 erschienen ist.
Der Autot stellt fest, dass man oft vergisst, wie häufig Ehrenmorde auch vornehmlich von deutschen Männern begangen werden, die sich und ihre Familie auslöschen. Aber niemand spricht davon, dass es sich um die Folge der christlich-abendländischen, der katholischen oder protestantischen Kultur handelt. Bei Christen und Nichtmuslimen spricht man gerne vom Familiendrama, nicht von Ehrenmord, obgleich die Taten durchaus demselben Schema folgen.
Er kommt zum Schluss, dass die Ehrenmorde möglicherweise weniger mit der islamischen Kultur als mit den Männern zu tun haben, die mit Gleichberechtigung ihre Schwierigkeiten haben. Das dürfte in der islamischen Kultur zwar dominanter sein, ist der christlichen aber ebenso zu eigen.