Gemäss einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung stösst der Islam in Deutschland auf grosse Skepsis. Demnach soll jeder zweite Mensch in Deutschland den Islam als Bedrohung empfinden, und nur ein Drittel sieht den Islam als Bereicherung. Die im Frühjahr 2019 erhobenen Daten unterscheiden sich aber kaum von den Ergebnissen der vorangegangenen Befragungen des Bertelsmanner Religionsmonitors aus den Jahren 2017, 2015 und 2013.
Gemäss der Religions-Expertin Yasemin El-Menouar sehen viele Menschen den Islam derzeit weniger als Religion, sondern vor allem als politische Ideologie an und nehmen ihn deswegen von der religiösen Toleranz aus. Hierzu haben aus ihrer Sicht auch die gesellschaftlichen Debatten und Medienberichte der vergangenen Jahre beigetragen, die den Islam häufig in einen negativen und kritischen Zusammenhang rückten. Sie fügt aber auch an, dass Skepsis gegenüber dem Islam noch keine Islamfeindlichkeit bedeute und dass nur eine Minderheit der Bürger eine deutlich islamfeindliche Sicht zeige und etwa fordere, die Zuwanderung von Muslimen zu unterbinden.
Wieweit sich die Ergebnisse der Studie auf die Schwiez übertragen lassen, ist natürlich eine andere Frage. Trotzdem sollten sie die Musliminnen und Muslime nachdenklich werden lassen (falls sie es nicht schon sind).
Die Studie kann hier als pdf-Datei gratis heruntergeladen werden.