Gemäss einem Bericht der Basellandschaftliche Zeitung vom 22. Januar 2007 will die Baselbieter Regierung die Gemeinden bei der Suche nach Lösungen für die Bestattung von Muslimen unterstützen. Selbst die Initiative ergreifen für die Schaffung von Grabfeldern für Muslime will der Kanton jedoch nicht. Die Regierung beruft sich in ihrer am Wochenende veröffentlichten Antwort auf eine Interpellation aus dem Landrat auf die Gemeindeautonomie. Im Baselbiet sei das Begräbniswesen Sache der Gemeinden. Deshalb seien in erster Linie diese aufgerufen, für die Bestattung von Muslimen Lösungen zu erarbeiten.
Angesichts der wachsenden Zahl von Musliminnen und Muslimen auch im Baselbiet rechnet der Regierungsrat mit einem steigenden Bedarf an Begräbnisstätten für diese Menschen. Skeptisch steht die Exekutive indes besonderen Friedhöfen für Muslime gegenüber. Dies würde eine Abkehr vom säkularisierten staatlichen Friedhofwesen bedeuten, in dem die Friedhöfe allen Einwohnern unabhängig von ihrer Religion offenstehen, hält die Regierung fest. Sonderfriedhöfe, wie sie in der Schweiz etwa für Angehörige des jüdischen Glaubens bestehen, könnten jedoch auch für Muslime eingerichtet werden, falls dies erwünscht wäre.
Grundsätzlich zu begrüssen ist es aus Sicht der Regierung, wenn im Dialog mit der muslimischen Glaubensgemeinschaft nach Lösungen gesucht wird. So könnten die Baselbieter Muslime zum Beispiel in einem separaten Grabfeld auf einem bestehenden Friedhof bestattet werden. Solche Grabfelder wurden bereits in mehreren Gemeinden geschaffen oder werden geprüft. Allerdings zeigt die Regierung in ihrer Antwort auch Verständnis für Bedenken der Bevölkerung gegenüber solchen Vorhaben.
Tragfähige Lösungen gebe es nur, wenn das religiöse Empfinden und die Gefühle der gesamten Bevölkerung ernst genommen würden, hält die Regierung fest. Zu reden gegeben hatten geplante Grabfelder für Muslime in jüngster Vergangenheit vor allem in Liestal. Vehemente Kritik entzündete sich daran, dass Friedhoferde hätte ausgetauscht werden sollen, damit Muslime in frischer Erde hätten bestattet werden können.
Quelle: AZ online