Das umstrittene Plakat «Maria statt Scharia», mit dem die SVP im Bezirk Bremgarten AG unter der Federführung von SVP-Grossrat Andreas Glarner eine neue Runde ihrer Anti-Islam-Kampagne lancierte, hat erwartungsgemäss ein grosses Echo ausgelöst. Wie den Leserbrief-Seiten der Aargauer Zeitung in den vergangenen Tagen zu entnehmen ist, sind darunter erstaunlich viele Reaktionen von christlicher Seite, die sich klar und deutlich gegen das Plakat und die dahintersteckende Botschaft wenden.
«Unsere Maria trägt Kopftuch»
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Warum nur hat er Maria hinter Gitter gesetzt? Maria, das ist auf dem Plakat die Frau rechts. Die links heisst vielleicht Maja, Sandra oder Katja. Vielleicht auch Asma, sie ist ja eine Ausländerin, wie Andreas Glarner selber zugegeben hat. Warum also zeigt er Maria hinter Gitter? Weshalb wir sicher sind, dass Maria die Frau rechts ist? Ganz einfach: Wir haben Maria im Freiamt gesucht › und gefunden. In Auw und Merenschwand, in Wohlen und Sins. Wir hätten sie auch in Berikon gefunden oder in Bremgarten. Überall ist uns aufgefallen: Unsere Maria trägt ein Kopftuch. Wie die Frau rechts auf dem Plakat. Manchmal sieht man sie mit einer Krone oder einem Strahlenkranz. Dann ist es die Darstellung der heiligen Maria im Himmel.
Man kann natürlich nur vermuten, was Maria zu diesem Plakat sagen würde. Aber man kann annehmen, dass sie mütterlich milde wäre wie zu einem Sohn, der hin und wieder über die Stränge schlägt. Sie würde vielleicht daran erinnern, dass Maria auch im Islam bekannt ist. Dort heisst sie Maryam und ist die Mutter des Propheten Isa. Sie würde möglicherweise unterstreichen, dass Religionen an sich nicht schlecht sind, sondern nur deren Auswüchse. Genauso wie Politik an sich nicht schlecht ist. Vielleicht würde sie in diesem Zusammenhang erklären, dass der Politik die weibliche Komponente gut täte. Unter diesem Aspekt würde sie sich vielleicht in ihrem Übermut dazu hinreissen lassen, ein Plakat zu gestalten: mehr Marias statt Andreas.
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