In einem bemerkenswerten Interview, das am 3. Oktober 2018 im Blick unter dem Titel «Ich spielte willig die Rolle des Bösen» veröffentlich wurde, bricht der mittlerweile 58-jährige Walliser mit österreichischen Wurzeln sein langes Schweigen. Seit seiner Abwahl als als Walliser Stadtrat im März 2017 war nicht mehr viel von ihm zu hören, ausser dass er ein Buch mit Titel «Die dunkle Seite des Lichts» veröffentlicht hat, in der er in Tagebuchform die Geschehnisse rund um seine Abwahl schildert.

Bekannt ist Oskar Freysinger unter anderem als lautstarker und dedizierter Islamgegner (islam.ch hat mehrmals darüber berichtet), und so sagt er auch im Interview in Anspielung auf seine frühere Mitgliedschaft bei der CVP: «Wir müssen sie [die Werte der CVP, Anm. d. Red.] verteidigen und uns gegen äussere Einflüsse vor allem aus islamischen Kreisen wehren. Wenn wir unsere Werte verleugnen, wird diese Leere ausgefüllt. Mit Gender kann man die Dogmatik des Islams nicht bekämpfen.» Also genau so, wie wir ihn kennen…

Aber dann: «Aber seit sechs Monaten studiere ich sehr intensiv den Sufismus. Ich lese Schriften von Rumi und Bayazid Bastami. Die Texte dieser Mystiker des Islams sind genial!». Das ist wahrlich interessant. Aber er sagt auch: «Dieser Teil des Islam ist mit unseren Werten kompatibel. Leider werden die Sufis von den Islamisten bekämpft.»

Sehr aufschlussreich ist auch, dass er sich sehr schwer damit tun, sich klar und und unmissverständlich vom Rechtsradikalismus abzugrenzen und diesen ohne Wenn und Aber zu verurteilen. Stattdessen sagt er auf die Frage, dass dank der AfD rechtsextremes Gedankengut in Deutschland wieder salonfähig wurde: «Ach, alles, was rechts der Mitte ist, wird heutzutage als rechtsextrem verunglimpft. Die Nazikeule kommt inflationär.»

Ach ja? Ist das etwa genau so, wie alles, das irgendwie mit Islam zu tun hat, von gewissen Kreisen sofort in die Extremismus-Ecke gestellt wird? Jedenfalls darf man gespannt sein, womit Herr Freysinger sich wieder in Szene setzen wird…

Lesen Sie hier das vollständige Interview auf Blick online.